Artikel aus der RP von Antje Thimm

Heute steht ein schöner Artikel in der RP zur Grundsteinlegung unseres Dorfgemeinschaftshauses in der RP.

Brucher legen Grundstein fürs Dorfhaus 

Beim Bau des Dorfgemeinschaftshauses in Uedemerbruch erbrachten die Einwohner des Ortsteils bisher mehr als 2000 Stunden Eigenleistung. Das Zwei-Millionen-Euro-Projekt soll 2024 fertig sein.

Uschi Louven schiebt die Zeitkapsel in die Mauer, Uwe Klein, Rainer Weber, Berthold Engels, Thomas Breer und Michael Tillmann assistieren. RP-FOTO: VAN OFFERN

VON ANTJE THIMM 

UEDEM-UEDEMERBRUCH |Der Keller des Dorfgemeinschaftshauses für Uedemerbruch ist im Rohbau schon fertig, aber die feierliche Grundsteinlegung war unverzichtbar und zeigte deutlich: Hier bauen die „Brucher“ ein Haus für ihre gemeinschaftlichen Aktivitäten. Zwar gibt es Profis wie Architekten, Baufirma, Handwerkerbetriebe, aber die Einwohner des Uedemer Ortsteils packen seit Baubeginn kräftig mit an und machten durch ihre zahlreiche Teilnahme an der Grundsteinlegung klar, wie wichtig ihnen dieses Haus ist. Mehr als 2000 unbezahlte Stunden wurden bisher von ihnen in Eigenleistung erbracht, daher betonte Uedems Bürgermeister Rainer Weber in seiner Rede zur Grundsteinlegung: „Ohne die Menschen, die hier im Hintergrund freiwillig arbeiten, ist so ein Projekt nicht denkbar.“

Vom ersten Antrag im Jahr 2018 bis zum Beginn der Abbrucharbeiten am Alten Pastorat im März 2023 sei es ein „nicht einfacher Weg“ gewesen. Entscheidend war die Gründung eines Trägervereins Dorfgemeinschaftshaus im Sommer 2020. Die voraussichtlichen Kosten für das Gemeinschaftshaus belaufen sich inzwischen auf knapp unter zwei Millionen Euro. 250.000 Euro Fördergeld kommen vom Land NRW. Architekt Thomas Breer lobte die Zusammenarbeit mit den Bruchern und den Vereinen. „Das ist hier eine vorbildliche Baustelle“, so Breer. Er nannte als Eckpunkte der Planung, die nun abgeschlossen sei, ein eingeschossiges Gebäude mit Flachdach, Photovoltaikanlage und Wärmepumpe. Der geräumige Keller werde demnächst den Schießstand für die St. Hubertus- Schützenbruderschaft beherbergen. „Der Keller ist sogar größer als der Gemeindesaal darüber“, merkte er an. Der Schießstand für die Schützen werde von den Abmessungen her den Anforderungen offizieller Wettbewerbe entsprechen.

Uwe Klein, Vorsitzender des Trägervereins Dorfgemeinschaftshaus, sagte: „Dies ist ein Haus für die Brucher, aber nicht nur. Auch für alle, die sich hier im Haus treffen wollen und sich den Werten von Gemeinschaft, gegenseitigem Respekt und Toleranz verpflichtet fühlen.“ Weiter betonte er, dass hier eine Kommunalgemeinde in „finanzschwierigen Zeiten“ bereit sei, zu investieren, weil sie verstanden habe, „was ein lebendiger Ortsteil ist und wie er erhalten wird“. Er dankte auch der katholischen Kirchengemeinde, dass sie ihre Erlaubnis zu dem Projekt gegeben habe.

Uwe Klein ging ausführlich darauf ein, dass so viele „junge und alte“ Menschen – auch aus anderen Ortsteilen – mit anpackten und nicht nur mit ihren Händen am Bau, sondern auch in der Gremienarbeit innerhalb des Trägervereins. Zur Zeremonie der Grundsteinlegung gehört auch eine Zeitkapsel. In eine Mauernische legte Uschi Louven, zweite Vorsitzende des Trägervereins, die Zeitkapsel aus Metall. Sie enthält die Vereinssatzung, eine Liste der Mitglieder, eine aktuelle Tageszeitung und einen Euro. Den kirchlichen Segen für den Bau des Hauses sprachen Pfarrer Berthold Engels von der katholischen Kirchengemeinde St. Franziskus Uedem sowie Uwe Klein, der bis zum Jahr 2020 evangelischer Pfarrer in Orsoy war. Michael Tillmann, Geschäftsführer des Trägervereins, betonte in seiner Rede, dass dies ein Haus der Begegnung für Menschen aller Generationen und für viele verschiedene gemeinsame Anlässe werden solle: „Menschen, die fröhlich feiern oder auch traurig sind.“

Nach den offiziellen Reden feierten die Brucher ihr Haus mit einem  gemeinsamen Fest. Es gab Gegrilltes und Getränke, die Baustelle war erfüllt von Geselligkeit und der Vorfreude auf das Zusammensein im Gemeinschaftshaus.